Aus dem Gedankenstrudel zurück ins Jetzt – Wie dir die 5-4-3-2-1-Methode hilft, wieder bei dir anzukommen
- Danielle Wipper
- 1. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Juli

Manchmal gibt es diese Tage, an denen sich unsere Gedanken wie ein unaufhaltsames Gewitter anfühlen – laut, chaotisch und überwältigend. Sorgen schleichen sich ein, Zukunftsängste klopfen an die Tür, und Selbstzweifel scheinen auf einmal übermächtig. Solche Momente kenne ich nur zu gut. Doch genau dann gibt es eine Technik, die mir immer wieder hilft, den Sturm in meinem Kopf zu beruhigen: die 5-4-3-2-1-Methode. Diese Methode ist wie ein rettender Anker, der den Geist ganz behutsam wieder ins Hier und Jetzt führt. Das Beste daran? Sie ist verblüffend einfach und verlangt keine aufwendige Vorbereitung. Keine Kerzen, kein Meditationskissen und schon gar keine perfekte Umgebung. Alles, was du brauchst, bist du selbst – dein Atem, ein bisschen Zeit und die Bereitschaft, für einen Moment innezuhalten.
Was ist die 5-4-3-2-1-Methode?
Die 5-4-3-2-1-Methode ist eine einfache Achtsamkeitsübung, die aus der kognitiven Verhaltenstherapie stammt und besonders bei innerer Unruhe, Angstzuständen oder akuten Stressreaktionen eingesetzt wird. Sie hilft dir dabei, dich über deine Sinne mit dem gegenwärtigen Moment zu verbinden – und damit aus dem Gedankenkarussell auszusteigen.
So funktioniert sie – Schritt für Schritt erklärt:
5 Dinge, die du siehst
Schau dich bewusst um. Nenne fünf Dinge, die du gerade sehen kannst. Egal, ob es der Schatten an der Wand ist, ein Muster auf dem Teppich oder dein Handy auf dem Tisch. Beschreibe sie in Gedanken oder laut. Das hilft deinem Gehirn, sich auf die Umgebung zu konzentrieren – und nicht auf die Angst.
Beispiel: „Ich sehe den Baum vor dem Fenster. Ich sehe den Laptop. Ich sehe eine Kerze. Ich sehe ein Glas Wasser. Ich sehe das Bild an der Wand.“
4 Dinge, die du fühlst
Lenke deine Aufmerksamkeit nun auf deinen Körper. Welche vier Berührungen nimmst du gerade wahr? Vielleicht spürst du, wie deine Füße den Boden berühren, wie deine Kleidung auf der Haut liegt oder wie du die Tasse in der Hand hältst.
Beispiel: „Ich spüre den Stoff meines Pullovers. Ich spüre die Lehne des Stuhls. Ich spüre meine warme Tasse. Ich spüre den Boden unter meinen Füßen.“
3 Dinge, die du hörst
Horch in deine Umgebung hinein. Was kannst du jetzt gerade hören? Vielleicht ein Auto in der Ferne, ein Vogel, deinen eigenen Atem oder ein leises Summen?
Beispiel: „Ich höre den Kühlschrank. Ich höre das Tippen meiner Tastatur. Ich höre einen Vogel draußen.“
2 Dinge, die du riechst
Rieche bewusst. Was nimmst du wahr? Wenn du gerade nichts riechst, kannst du dich auch an einen Lieblingsduft erinnern. Oder du nimmst einen tiefen Atemzug über ein ätherisches Öl oder dein Parfüm.
Tipp: Ich verwende gerne ein beruhigendes Duftöl mit Lavendel oder Zirbe – perfekt, um die Sinne zu aktivieren.
1 Sache, die du schmeckst
Was schmeckst du gerade? Vielleicht einen Rest Kaffee, Zahnpasta oder frische Minze. Falls du nichts schmeckst, nimm einen Schluck Tee oder kaue bewusst ein Stück Obst.
Beispiel: „Ich schmecke den frischen Geschmack von Zitronenwasser.“
Warum ist diese Methode so effektiv?
In akuten Stressmomenten aktiviert sich dein Nervensystem und versetzt dich in den Kampf-oder-Flucht-Modus. Die 5-4-3-2-1-Methode hilft dir, wieder ins parasympathische Nervensystem (Ruhemodus) zu wechseln, indem du deine Aufmerksamkeit zurück auf deine Sinne lenkst. Das signalisiert deinem Körper: Ich bin sicher. Ich bin hier.
Wann du die 5-4-3-2-1-Methode anwenden kannst:
Bei Panikattacken oder starkem Stress
Nach einem Streit oder emotionalen Trigger
Bei Konzentrationsschwierigkeiten
Vor dem Einschlafen, um den Tag loszulassen
Als tägliches Achtsamkeitsritual
Mein Tipp: Unterstütze deine Sinne gezielt
Besonders beim Geruchs- und Geschmackssinn kannst du diese Methode mit natürlichen Helfern kombinieren:
Ätherische Öle: Lavendelöl, Zirbenöl oder Bergamotte helfen beim Runterkommen (Affiliate link)
Beruhigende Teemischungen – wie mein Lieblingstee mit Ashwagandha, Johanniskraut, Baldrian, Tulsi, Lavendel und weiteren wohltuenden Kräutern – perfekt für deine kleine Auszeit im Alltag. (Affiliate link)
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Fazit: Einfache Technik – große Wirkung
Die 5-4-3-2-1-Methode mag simpel erscheinen, aber sie ist ein starkes Werkzeug, um dich aus emotionalen Extremsituationen herauszuholen – und wieder zurück in deinen Körper, ins Jetzt und in deine Kraft zu bringen.
Sie erinnert dich daran: Du musst nicht immer funktionieren. Du darfst kurz innehalten. Du darfst dich sicher fühlen.
Hast du die Methode schon mal ausprobiert?
Was hilft dir in stressigen Momenten, um wieder bei dir anzukommen? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren – ich bin gespannt auf deinen Weg. 💬
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